Was will man noch über eine solche Legende sagen? So sehr die Kunstgeschichtsschreibung das Schaffen von Künstlerinnen vernachlässigt hat, so sehr hat sie für Frida Kahlo (1907-1954) das Weihrauchfass geschwungen; vielleicht getrieben von vielen Nicht-Profis, die die Mexikanerin verehren. Die Journalistin Teresa Grenzmann stellt sich mutig dem Phänomen. Kurze Texte, viele Bilder, biografischer Abriss, handliches Format und authentische Dokumente: Das ist das Konzept der Reihe „Junge Kunst“, die nun bei Band 43 angelangt ist. Kahlo wird allzu sehr auf ihr dramatisches und erschütterndes Leben reduziert, wobei ihre Kunst zu dessen Dekoration herabgewürdigt wird. Der Autorin gelingt der Spagat, weder die Vita noch das einzigartige Werk zu vernachlässigen. Sie nutzt Kahlos Schwerpunkt auf dem Selbstbildnis, um durchdachte Selbstinszenierung und ästhetische Innovationskraft als Zwillinge erkennbar zu machen. sida