IN KÜRZE

Fassbaender kritisiert Kaufmanns Intendanz Beth Hart muss Tollwood absagen Strikter Sparkurs für die Berlinale

von Redaktion

Opernlegende Brigitte Fassbaender, die gerade bei den Tiroler Festspielen in Erl Wagners „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ inszeniert, hat skeptisch auf die Berufung von Jonas Kaufmann als Intendant in Erl reagiert. Der Tenor, den sie künstlerisch schätze, erfülle „kaum Kriterien der Ausschreibung“, meinte sie im Interview mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA. „Ich hätte mir das Theaterwissen von Bernd Loebe weiterhin gewünscht.“ Loebe ist noch Intendant in Erl. Nach einem Zwist mit Festspiel-Präsident Hans Peter Haselsteiner wird er das Festival 2024 verlassen (wir berichteten). Ein wenig erscheine ihr die Entscheidung für Kaufmann als ein „Zugeständnis an die Eventkultur, bei der große Namen mehr zählen als künstlerische Qualität an sich“, sagte Brigitte Fassbaender (Foto: Frank Leonhardt/dpa). Allerdings habe die Sache auch ihr Gutes: „Ich bin davon überzeugt, dass er mit seinem Namen ein großes Publikum anzieht.“ Man dürfe schließlich nicht vergessen, dass das Thema Auslastung für die Politik immer noch mitschwinge und letztlich das Wichtigste sei. „Er muss sich dann aber erst einmal beweisen, zumal er bis auf seine internationale Vernetzung kaum der Intendanzausschreibung gerecht wird.“ Die kommende Intendanz sei wohl vor allem „für Kaufmann selbst in seiner Lebensphase eine gute Entscheidung“.

Enttäuschung am Montagabend bei den Fans von Beth Hart auf dem Münchner Tollwood: Die US-Musikerin musste ihren Auftritt aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen. Derzeit ist geplant, dass die 51-Jährige ihr Konzert am 1. Juli 2024 nachholt. Karten können an den Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden, an denen sie erworben wurden. Der Ticketpreis wird erstattet.

Die Berlinale hat sich einen drastischen Sparkurs verschrieben. Im kommenden Jahr werden die Filmfestspiele deswegen ihr Programm einkürzen. Es gibt weniger Produktionen, und ganze Sektionen werden aufgelöst. Die Berlinale-Leitung Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian haben die Festivalstruktur evaluiert – nun soll das Programm konzentriert und die Organisation umstrukturiert werden. „Kulturinstitutionen und Festivals sind – wie auch viele andere gesellschaftliche Bereiche – bei gleichbleibenden Budgets von erheblichen Kostensteigerungen betroffen“, so das Führungsduo. Die Zahl der Filme wird um fast ein Drittel reduziert. Bei der 74. Ausgabe vom 15. bis 25. Februar sollen etwa 200 Arbeiten gezeigt werden, heuer waren es 287.

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