Klar, Ethan Hunt rettet gerade im neuen „Mission: Impossible“-Film mal wieder die Welt. Und ja, alle Fans von 007 fragen sich, wer der neue Bond werden wird. Doch selbst die größten Helden müssen sich neben diesen beiden Geheimagenten im Leisetreten üben: Clever und Smart, die genauso aussehen, wie sie heißen, arbeiten für den T.I.A. (natürlich eine Verballhornung der CIA) – seit 1958 mit, sagen wir mal, eher durchwachsener Erfolgsbilanz. Dafür aber mit unschlagbarem Humorpotenzial. Doch jetzt wehen die Flaggen vor der T.I.A.-Zentrale auf halbmast: Francisco Ibáñez, der Vater von „Clever & Smart“, ist tot. Der Katalane starb am Samstagvormittag in seiner Heimatstadt Barcelona; er wurde 87 Jahre alt.
Mit seiner Comic-Serie, die im Original „Mortadelo y Filemon“ heißt, brachte er Millionen Kinder und Junggebliebene zum Lachen – nicht nur in Spanien. „Clever & Smart“ ist international erfolgreich, wurde fürs Fernsehen und Kino adaptiert. Ibáñez, 1936 als Sohn eines Buchhalters in Barcelona geboren, zeichnete schon als Bub – der Legende nach auf Zeitungen des Vaters, weil er zu Hause sonst kein Papier fand. Mit elf veröffentlichte er 1947 seinen ersten Cartoon in der Zeitschrift „Chicos“, studierte dennoch Buchhaltung und schlug eine solide Laufbahn bei einer Bank ein, bevor ihn der Verlag Bruguera als Zeichner anstellte. Nach den Agenten folgten viele weitere Comics, die international allerdings weniger Aufsehen erregten. Ibáñez’ Strich war am klaren frankobelgischen Stil geschult, den er virtuos in kontrolliertes Chaos überführte – meist waren dann zwei super unauffällige Herren nicht weit. M. SCHLEICHER