BUCH Mit Humor

von Redaktion

Sie sind zwischen 60 und 70, eine Freundesclique seit 40 Jahren, zwei Frauen, drei Männer, arrivierte Intellektuelle in Tel Aviv. Einer von ihnen, Avischai, der Universitätsprofessor, wird heiß gehandelt für den Wirtschaftsnobelpreis. In zehn Tagen soll der Gewinner verkündet werden. Doch ausgerechnet jetzt wird der Unverheiratete von seiner zeitweiligen Geliebten Sohara, der Freundin seit vier Jahrzehnten, tot auf seinem Bett gefunden. Was nun? Kann einem Verstorbenen der Nobelpreis verliehen werden? Nein. Aber, laut Romantitel: „Unter Freunden stirbt man nicht“. Also beschließt das Quartett der Hinterbliebenen, Avischais Tod so lange zu verheimlichen, bis das Nobelkomitee in Schweden den Preisträger bekannt gegeben hat. Zehn Tage. Noa Yedlin malt sich aus, was in dieser Zeit alles geschieht. Die verrücktesten Probleme, die makabersten Situationen, in die die Freunde geraten. Getränkt von furchterregendem Humor. Die Autorin verfolgt entlang der unvorhergesehenen, schauderhaften Abenteuer auch noch die jeweilige Lebensgeschichte der Freunde, die sich als kaum weniger absurd herausstellt als diese spezielle Leichenschau. Man kann Yedlins Fantasie, ihre Gabe des leichten Erzählens und ihren nicht enden wollenden Einfallsreichtum bewundern. Leider ist sie darin aber nicht zu bremsen. Und so ist ihre tolle Geschichte nicht frei von Geschwätzigkeit.  ltz

Lesenswert ((((;

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