Ein thematisch kompaktes Romandebüt: Arielle Freytag, Anfang 30, gut verdienende Social-Media-Managerin in Düsseldorf, erleidet eine Depression. Nach psychiatrischer Behandlung kehrt sie zurück nach Essen-Katernberg, wo sie einst bei ihrer eigenwilligen Großmutter aufgewachsen ist. Dieser Essener Stadtteil mit vielen Zugewanderten gilt als prekär. Den Vater hat sie nie kennengelernt, aber wohl von ihm das krause Haar und die leicht dunklere Haut geerbt. Durch das Verschwinden von zwei Mädchen kommt bei Arielle die Erinnerung an ihre früh verlorene Mutter hoch. Deren Tod nach einer Drogen-Überdosis erfährt sie erst durch Insistieren bei ihrer Großmutter. Und schließlich scheint sie nach jahrelangem unverbindlichem Sex jetzt eine echte Beziehung zuzulassen. Gesellschaftsporträt und zugleich Entwicklungsroman in der Real-Sprache der handelnden Personen – das liest sich flott. gra