Gut gemeint ist bekanntlich nicht immer gut gemacht. Die besten Intentionen aber, die Schlagzeuger Jochen Rueckert in Form von neun Eigenkompositionen ins Studio mitgebracht hat, löst sein Quintett voll ein. Drei Bläser, darunter Tenorsax-Star Mark Turner und Mangelsdorff-Erbe Nils Wogram an der Posaune, spielen Rueckerts mal bluesige, mal walzernde, mal kontrapunktisch ausgefuchste, dann lässig swingende Themen mit Nonchalance und Souveränität. In den Improvisationen übernimmt dann meist einer die Führung, wobei nicht zuletzt Bassklarinettist Joris Roelofs eine ausgezeichnete Figur macht. Aber die Bläser agieren auch wirkungsvoll gemeinsam, um das Fehlen eines Harmonieinstruments auszugleichen. Bassist Doug Weiss und der Leader an den Drums treiben energisch an oder lassen es locker swingen, halten Entspanntheit und Konzentration, kompositorische Ambition und spielerische Unverkrampftheit allzeit in der Balance. run