Mehr als 80 Jahre nach dem Raub eines Werks von Wassily Kandinsky durch die Nationalsozialisten soll das Unrecht an den damaligen jüdischen Eigentümern wiedergutgemacht werden. Die Bayerische Landesbank habe entschieden, der Empfehlung der Beratenden Kommission zu folgen und „Das bunte Leben“ den Erben der Familie Lewenstein zu übergeben, sagte ein Sprecher. Wie berichtet, hatte die Beratende Kommission das Bild als NS-Raubkunst eingestuft, das sich heute im Lenbachhaus in München befindet. Die Städtische Galerie wollte sich auf Anfrage nicht zu der Einstufung äußern.
Das Temperagemälde aus dem Jahr 1907 gilt als eines der Schlüsselwerke Kandinskys (1866-1944). Das Ehepaar Hedwig und Emanuel Albert Lewenstein in Amsterdam hatte es ab 1927 in seiner Sammlung und gab es dem Stedelijk Museum als Leihgabe. Nach der Besetzung der Niederlande wurde es am 9. Oktober 1940 versteigert – nach Ansicht der Beratenden Kommission im Zusammenhang mit der systematischen Verfolgung der Juden. 1972 erwarb es die Bayerische Landesbank. Details der Restitution stehen laut Bank noch nicht fest. » KOMMENTAR