Zwischen Anspruch und Alltag

von Redaktion

Ingolstadt ehrt Lena Gorelik mit dem Marieluise-Fleißer-Preis

Der Marieluise-Fleißer-Preis geht heuer an die Münchner Journalistin und Schriftstellerin Lena Gorelik. Die Auszeichnung ist mit 10 000 Euro dotiert und wird am 26. November verliehen. Mit dem Preis werden deutschsprachige Autorinnen und Autoren geehrt, die – wie Marieluise Fleißer (1901-1974) in ihrem Werk – den Konflikt zwischen unerfüllten Glücksansprüchen und alltäglichen Lebenswelten zum Thema haben.

Gorelik wurde 1981 im damaligen Leningrad geboren. Als Elfjährige kam sie 1992 mit ihrer russisch-jüdischen Familie nach Deutschland. Sie wurde an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München ausgebildet und absolvierte anschließend den Studiengang „Osteuropastudien“ an der Ludwig-Maximilians-Universität. Neben Büchern schreibt die Autorin Theaterstücke, Hörspiele sowie Essays und Reportagen. Unter dem Motto „Schreiben, während die Welt geschieht“ kuratierte sie heuer im Mai das erste Literaturfestival Stuttgart. Zudem unterrichtet Gorelik das Fach Kreatives Schreiben an verschiedenen Universitäten.

Zuletzt erschien 2021 ihr Roman „Wer wir sind“ (Rowohlt Berlin). „Ihr Buch springt leichtfüßig zwischen zarter Melancholie und trocken-lakonischem Witz“, urteilte unsere Kritikerin damals. „Wer wir sind“ sei ein „mehr als nur warmherziger, genauer Blick hinein in das, was drei Generationen einer Familie trotz widrigster Umstände zusammenhält“.  leic

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