IN KÜRZE

Filmfest Locarno mit deutschen Triumphen

von Redaktion

Der Goldene Leopard als Hauptpreis des 76. Internationalen Filmfestivals Locarno ging am Samstag an die iranisch-deutsche Koproduktion „Mantagheye Bohrani“ („Critical Zone“). Der Spielfilm des in Teheran lebenden Regisseurs Ali Ahmadzadeh beleuchtet das Leben eines Drogendealers. Dabei wird der Alltag in der Heimat des Regisseurs ungeschönt deutlich. Ahmadzadeh wurde vor Festivalbeginn von Irans Behörden aufgefordert, seinen Film nicht in Locarno zu zeigen und durfte nicht in die Schweiz reisen. Den Preis nahm stattdessen Produzent Sina Ataeian Dena entgegen. Spürbar bewegt rief er dazu auf, „für eine Veränderung der Welt zu kämpfen“. Aufwühlende Worte kamen auch von der in Berlin und Kiew lebenden ukrainischen Regisseurin Maryna Vroda. Sie bekam für das von deutschen Produzenten mitfinanzierte internationale Projekt „Stepne“ („Steppe“) den Preis für die beste Regie. Ihr Spielfilm schildert das Landleben fernab des Krieges in der Ukraine. Mit Blick auf ihre Heimat appellierte sie in ihrer Dankesrede an die Welt: „Bitte lasst uns nicht verschwinden.“ Im Nachwuchswettbewerb wurde die deutsche Regisseurin Katharina Huber für ihr dystopisches Gesellschaftspanorama „Ein schöner Ort“ als beste Nachwuchsregisseurin gekürt. Clara Schwinning erhielt für die Interpretation der zentralen Rolle einen der Schauspielpreise. Zwei weitere gingen an Isold Halldórudóttir und Stavros Zafeiris, die Hauptdarsteller des deutschen Liebesfilms „Touched“ von Regissuerin Claudia Rorarius.

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