In Bayern ist sie nicht so bekannt, rund um Bremen sind Paula Modersohn-Beckers Werke Höhepunkte in jeder Ausstellung. Die Künstlerin (1876-1907) der Klassischen Moderne stand zeitlebens im Schatten ihres Mannes Otto Modersohn, erst nach ihrem frühen Tod mit 31 Jahren nahm man sich ihres Œuvres an. Nicht nur die Schwierigkeiten, mit denen Künstlerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu kämpfen hatten, verdeutlicht dieser Bildband gut. Er erklärt auch die Intentionen hinter den Gemälden. Vor allem faszinieren Modersohn-Beckers Frauenbilder: Oft sind es ältere Damen bei oder nach der Arbeit sowie immer wieder (stillende) Mütter mit Kindern. Dabei ging es ihr nicht so sehr um Authentizität – sie stilisierte ihre Protagonistinnen zu Sinnbildern. Am Ende sind es die Augen, die den Betrachter innehalten und die Porträtierten tiefgründig und menschlich zugleich erscheinen lassen. ama