Die Geschichte der Weißen Rose ist oft erzählt worden, in Buch und Film. Und doch so groß, dass man es immer wieder tun sollte, gerade heute. Die junge österreichische Schriftstellerin Irene Diwiak, deren Romandebüt „Liebwies“ 2017 für Furore sorgte, hat sich jetzt der NS-Widerstandsgruppe angenommen. Allerdings konzentriert sie sich nicht auf die letzten Tage der Studentengruppe um Sophie Scholl. Diwiak nähert sich den Gründungsmitgliedern Hans Scholl, Alexander Schmorell und Christoph Probst am Beginn ihrer Freundschaft. Daraus entwickelt sie behutsam deren durch die hautnah erfahrenen Kriegserlebnisse bestimmtes Welt- und Menschenbild, erzählt von ihren Träumen und Hoffnungen. Lässt aber auch die Macken und Launen der jungen Männer nicht aus. Das ergibt zwar kein neues, aber ein spannends, lebendiges und geschickt variiertes Bild. ulf