„Der Mythos lebt“

von Redaktion

Minister Blume zur Bayreuther Zukunft

Auf dem Grünen Hügel von Bayreuth sind am Montagabend die Festspiele zu Ende gegangen. Den Schlusspunkt setzte die gefeierte „Tannhäuser“-Inszenierung von Regisseur Tobias Kratzer mit Dirigentin Natalie Stutzmann am Pult und Klaus Florian Vogt in der Titelrolle. Der Tenor hatte sie kurz vor Festspielbeginn von Stephen Gould übernommen, der krankheitsbedingt abgesagt hatte – und am Wochenende überraschend seinen Bühnenabschied bekannt gegeben hat (wir berichteten).

„Der Mythos Bayreuth lebt“, sagte Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU). Das Konzept habe in diesem Jahr gestimmt. Blume sprach von einem „großen Interesse des Publikums“ und „großartigen künstlerischen Leistungen“. Er begrüße auch „die weitere Öffnung der Festspiele mit Open Airs, Kinderopern und weiteren Angeboten. „Mir gefällt die Idee, Wagner für alle anzubieten. Kulturelle Bildung muss mitgedacht werden.“

Nach dem Ende der Festspiele wird sich nun bald alles um die Frage drehen, wie es weiter geht auf dem Grünen Hügel. Weil die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth weniger zahlen kann, hat der Freistaat Bayern bekanntlich angekündigt, ihren Anteil zu übernehmen – und den Bund aufgefordert, das Gleiche zu tun. Damit würde der staatliche Einfluss in Bayreuth deutlich ausgebaut.

„Die Festspiele brauchen zukunftsfähige Strukturen für einen zeitgemäßen Spielbetrieb“, sagte Blume. „Selbst ein noch so renommiertes Festival muss für Neues aufgeschlossen sein, wenn es auf Dauer das Publikum erreichen will. Gemeinsam mit dem Bund, mit der Stadt Bayreuth und mit der Gesellschaft der Freunde gehen wir das im Herbst an. Dazu gehören für mich die geplante neue Aufteilung der Gesellschafteranteile, eine Modernisierung im operativen Geschäft in den Bereichen Sponsoring, Marketing und Vertrieb und neue Ansätze in der Geschäftsführung.“

Und noch eine weitere wichtige Frage stellt sich: Wer wird die Festspiele künftig leiten? Katharina Wagners Vertrag läuft bis 2025. Derzeit spricht zwar alles für eine Verlängerung – die endgültige Entscheidung darüber ist aber noch nicht gefallen. „Wir werden uns ihr Konzept für die Zukunft der Bayreuther Festspiele im Herbst ausführlich ansehen“, sagte Blume. „Daran schließen sich dann die Gespräche an.“  dpa

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