Beim triumphalen Abba-Comeback 2021 mit dem Nummer-1-Album „Voyage“ und der gleichnamigen Avatar-Show in London war die Frage: Hören wir die vier Schweden danach nie mehr? Denn eine weitere Abba-Platte haben Benny Andersson (76) und Björn Ulvaeus (78) kategorisch ausgeschlossen (wir berichteten). Nun kehrt ausgerechnet die öffentlichkeitsscheue und geheimnisvolle Agnetha Fältskog (73) mit neuer Musik zurück. Ihre Single „Where do we go from here“ ist seit gestern bei allen Streamingdiensten zu hören. Das Album „A+“ folgt am 13. Oktober.
Der neue Song stammt vom schwedischen Hitschreiber Jörgen Elofsson, der bereits 2013 Agnethas Album „A“ produziert hat. „Er hat mir die Demo mit einer anderen Sängerin vorgespielt“, verriet die Abba-Blonde zur Premiere im exklusiven BBC-Interview. „Am Anfang dachte ich mir, ich weiß nicht, ob ich das so singen kann. Aber ich glaube, es ist sehr gut geworden.“
Das stimmt tatsächlich. „Where do we go from here“ ist keine der tragischen Balladen wie „The Winner takes it all“, mit denen die Schwedin zur Legende wurde. Stattdessen singt sie – mit hörbar gereifter Stimme – einen flotten Sommerpop-Ohrwurm, der auch auf „Voyage“ gepasst hätte. So brillant wie ihre Abba-Comeback-Songs „Don’t shut me down“ oder „Keep an Eye on Dan“ ist die neue Single zwar nicht. Aber Agnetha singen zu hören, bleibt eine große Freude.
Auf dem Album „A+“ gibt es – neben dem neuen Lied – die Songs des zehn Jahre alten „A“ in moderneren, tanzbaren Versionen. „Ich habe die Lieder im Radio gehört und mir gedacht: Wenn man die neu mixt, könnte das interessant sein“, so Agnetha. Inspiration war das große Elton-John-Comeback „Cold Heart“ mit Dua Lipa. 2024 folgt das 50. „Waterloo“-Jubiläum, zu dem der ESC ausgerechnet nach Schweden zurückkehrt. Von einem gemeinsamen Auftritt wollen Benny und Björn nichts wissen. Agnetha macht trotzdem ein wenig Hoffnung: „Bei Abba weiß man nie. Ich weiß nicht, was die beiden planen. Da halte ich mich lieber zurück.“