Die Mozartkugel auf dem Cover ist eine charmante Irreführung: als ob die Werke von Wolfgang Amadé hier als hochkalorische Süßspeise serviert werden. Das Gegenteil ist der Fall beim Salzburger Mozarteumorchester unter seinem künftigen Chefdirigenten Roberto González-Monjas – der übrigens selbst auch die Solo-Violine spielt. Die beiden Serenaden Nummer 4 und 6, einst als Freiluftmusiken gedacht, werden ordentlich durchlüftet und gegen den Strich gebürstet. Das ist keine Interpretation für den Nebenbei-Genuss, diese CD fordert die Hörerinnen und Hörer heraus. Dass sich das Ensemble der Harnoncourt’schen Klangrede verpflichtet fühlt, ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Entscheidend ist, was die Beteiligten daraus machen. Nie akademisch tönt das, aber so animierend, so moussierend, auch so frech hinterfragend, dass einem das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht weichen will. th