Den Vergleich mit den Ärzten wird die Stuttgarter Band Das Lumpenpack in diesem Leben nicht mehr los. Sie sind ähnlich rotzfrech, lustig und schlau wie die Berliner Kult-Mediziner – nur nicht ganz so berühmt. Aber mit dem Album „Emotions“ haben sie es 2021 immerhin erstmals in die deutschen Top 10 geschafft. Der Nachfolger „Wach“ bietet erneut amüsante und renitente Lumpensongs. Die Bandgründer Jonas Frömming und Maximilian Kennel singen über schlechten Humor („Das ist witzig, weil…“) und über Unverträglichkeiten: „Spuren von Fisch oder Spuren von Nüssen – bedeutet, dass wir heute noch ins Krankenhaus müssen.“ Mit ihrem Status als Geheimtipp sind sie nicht unzufrieden. Denn: „Zu alt für Pop, zu schlecht für Jazz. Es bleibt der Rock, gibt Schlimmeres.“ Auch das sechste Studioalbum ist grandios gelungen. Beim Lumpenpack gibt es einmal mehr nichts zu hadern, sie sind keine Hader-Lumpen. jh