Chrissie Hynde ist eine Ikone als Frontfrau der Pretenders und als Songwriterin. An Ideen mangelt es der 71-Jährigen nicht, wie „Relentless“ beweist, das zwölfte Studioalbum der Pretenders. Die neue Platte beginnt mit „Losing my Sense of Taste“ recht schwermütig. Corona ist schuld. „Das ist eine Anspielung auf den Lockdown, wo viele Leute ihren Geschmackssinn und ihren Geruchssinn verloren haben“, erzählt Hynde. Fast die gesamte erste Hälfte des Albums ist ruhig, melancholisch und nachdenklich. In „A Love“ vergleicht Hynde Liebe mit Drogensucht. Im schleppenden „Merry Widow“ singt sie über das Alleinsein. Melodisch klingt der Song düster, inhaltlich ist er äußerst amüsant. Ihre Stimme hat sich in den 44 Jahren seit dem Debüt „The Pretenders“ mit Kultsongs wie „Kid“ kaum verändert, obwohl Hynde erst mit mehr als 60 Jahren zu rauchen aufhörte. Just mit „Let the Sun come in“ wird es heiterer. „Vainglorious“ ist ein weiterer cooler Song mit etwas mehr Dampf. Den Abschluss macht die Ballade „I think about You daily“ – ein ergreifender Schlussakt für ein insgesamt melancholisches Spätwerk der Pretenders. pde