CD Frappierender Mozart

von Redaktion

Hervorragend (((((

Vor einem Jahr hat er im Alter von 51 Jahren den Kampf gegen den Krebs verloren. Lars Vogt hätte sich selbst darüber echauffiert, die Krankheit mit dieser CD in Verbindung zu bringen. Stimmt ja auch: Rund 16 Monate vor seinem Tod nahm er Mozarts Klavierkonzerte Nummer 9 und 24 auf. Zu hören ist nicht Frühweises, Melancholisches. Dieser Mozart ist typisch Vogt. Erfüllt von immensem Mitteilungsdrang, hintergründig, witzig, angriffslustig, mit überraschenden Pointen, zugleich unendlich selbstverständlich und reflektiert. Hier geht es nicht um irgendwelche Schulen oder eine Aufführungspraxis. Vogt hat das mit dem Orchestre de Chambre de Paris gewiss alles im Hinterkopf. Entscheidend ist die Klangrede, deren Inhalte sich nicht über die üblichen Effekte mitteilen: Manchmal kann eine geschärfte Horn-Stimme mehr vom Dämonischen in Nummer 24 erzählen als ein rumpelndes Tutti. Eine frappierend persönliche Mozart-Sicht.  th

Artikel 2 von 8