Am späteren Start war die klassische Rollenverteilung schuld. Während Hans, Michael und Christoph Well als Biermösl Blosn schon seit 1976 Erfolge feierten, waren bei den Schwestern Notburga („Burgi“), Veronika („Vroni“) (seit 2005 Barbara alias „Bärbi“) und Monika („Moni“) Well noch Kinder zu hüten. Dann aber („Alles eine Frage der Organisation!“) ließen sich Auftritte und Familie gut unter einen Hut bringen. Mehr als 30 Jahre waren die Wellküren bayern- und deutschlandweit „auf da Roas“ mit ihrer „Hardcore“- Stubnmusi und den frechen Texten. Doch nun die tragische Zäsur: Am Freitag ist Burgi Well nach schwerer Krankheit mit 71 Jahren gestorben. Im Kreise ihrer Schwestern.
„Vor ziemlich genau einem Jahr hatte sie die Diagnose Leukämie bekommen. Sie hat tapfer gekämpft und eine der härtesten medizinischen Therapien durchgemacht. Leider ohne Erfolg. Wir sind sehr traurig, und uns fehlen aktuell die Worte“, schreiben Bärbi und Moni in einer Mitteilung auf Facebook.
Seit 1986 stand die Musikkabarettistin als Teil des Wellküren-Trios auf der Bühne. Ihren ersten Auftritt hatte die Combo auf der ersten Hochzeit ihres Bruders Stofferl Well, bei der sie alte Lieder mit neuen Texten vortrugen. Burgi archivierte das Werk ihres Vaters, der Lehrer und Musiker war, und führte die Buchhaltung für ihre Brüder, die Biermösl Blosn.
Die Wellküren brachten Großartiges auf die Bühne: originelle Stubenmusi „gegen die Idiotisierung des Abendlandes“. Der Dreiklang mit den Schwestern hatte Burgi Well bis zuletzt getragen. Doch nun war ihre Kraft dahin. „Guten Flug, liebe Burgi“, schreiben Bärbi und Moni. aki/kjk