„Es war in ihrer Gegenwart, als habe jemand alles Licht der Welt auf einen gerichtet, und wenn sie es wieder wegnahm, als würde einem ein spitzes Stück Glas ins Herz gerammt“, heißt es im Film über die österreichische Kaiserin Elisabeth, die als „Sisi“ Unsterblichkeit erlangte. Allein wegen des von Christian Kracht verfassten Drehbuchs ist „Sisi & Ich“ ein großes Vergnügen. Regisseurin Frauke Finsterwalder setzt in der Inszenierung einen vollkommen neuen Ton. Die zuckersüße „Sissi“-Romantik ist endgültig perdu. Romy Schneiders Jungmädchencharme ist der Verbitterung einer nach Liebe gierenden, manipulativen Frau gewichen, die in Korfu launisch Hof hält. Susanne Wolff spielt das zum Niederknien gut – die fantastische Sandra Hüller als Gegenpart steht ihr in Nichts nach. Eine verschrobene, aber ungemein sehenswerte Interpretation dieser vermeintlich bekannten Frau. ulf