Der Intendant der Berliner Staatsoper, Matthias Schulz, hat den Auftritt der Sopranistin Anna Netrebko im eigenen Haus verteidigt. „Es ist, denke ich, auch ein sehr wichtiges Zeichen, dass Anna Netrebko auf so einer Bühne, die so klar ukrainisch positioniert ist, singt“, sagte er im RBB-Inforadio. Die Sängerin habe ein Statement abgegeben, in dem sie den russischen Krieg gegen die Ukraine als solchen bezeichnet habe – „das wird oft zu wenig gesehen“, betonte Schulz vor dem Auftritt am Freitag. Die 51-Jährige singt die Lady Macbeth in Verdis „Macbeth“.
Die Staatsanwaltschaft in Litauen hat im Zusammenhang mit dem Rammstein-Konzert in Vilnius Untersuchungen wegen des Verdachts auf Verleumdung eingeleitet. Die Vorermittlungen richteten sich bislang aber gegen keine konkrete Person, teilte die Behörde mit. Auch sei bislang niemand weder angeklagt noch beschuldigt worden. Eingeleitet worden sei die Untersuchung im Juli nach dem Erhalt einer Erklärung vom Anwalt des Sängers Till Lindemann. Rammstein hatten am 22. Mai in Vilnius das erste Konzert der bis Anfang August gelaufenen Europa-Tour gegeben. Anschließend erhob eine Frau aus Nordirland Vorwürfe, im Umfeld des Auftritts womöglich betäubt und verletzt worden zu sein. Nach Auswertung der erhaltenen Informationen zur Klärung der Umstände des Vorfalls entschieden die litauischen Behörden, keine Ermittlungen aufzunehmen.