Dass Kinozuschauer aufstehen und beseelt tanzen – das gibt es nicht allzu oft. Abba schaffen auch dieses Wunder. Bei der Wiederaufführung des Films „Abba – The Movie“ von 1977 verwandelten sich Teenie-Mädchen ebenso wie brave Familienväter im Münchner Cinemaxx in „Dancing Queens“ und „Dancing Kings“. Die Fortsetzung des schwungvollen Schweden-Schwofs folgt heute, wenn der Kultfilm im Cinemaxx (19 Uhr) und im Arri (19.30 Uhr) noch einmal zu sehen ist.
Viele der Abba-Fans im Kino dürften den 1977 bei der Australien-Tournee gedrehten Film noch nie oder zumindest lange nicht gesehen haben. Denn aktuell läuft er bei keinem der Streamingdienste, und ist allenfalls gebraucht auf DVD zu haben. Um so größer war das Staunen über die hinreißenden Konzertaufnahmen, bei denen die hanebüchene Rahmenhandlung rund um einen vertrottelten Radio-DJ kaum störte.
„Mein Gott, waren die jung“, raunte es angesichts der Backstage-Aufnahmen von Agnetha, Björn, Benny und Annifrid durch den Saal. Damals hatten Abba erst drei Jahre ihrer Weltkarriere hinter sich, Superhits wie „Voulez-Vous“ oder „Gimme! Gimme! Gimme!“ waren noch gar nicht entstanden. Die gab’s dafür beim eigentlichen Höhepunkt des Fanfests – beim Karaoke-Singen im Kinosaal nach Ende des Films.
Das Abba-Fieber geht weiter, nicht nur in München. Am 28. Dezember steigt im alten Gasteig die „Abba Night“. Am 17. April gastiert in der Olympiahalle erneut die „Abbamania“. Das Londoner Multimedia-Spektakel „Abba Voyage“ wurde bis Mai 2024 verlängert. Am 11. Mai feiert der ESC in Malmö 50 Jahre „Waterloo“ – irgendeine Beteiligung von Abba wird es wohl geben. Und Agnetha Fältskog hat es mit ihrer neuen Single „Where do we go from here“ gerade auf Platz 1 der iTunes-Charts in Schweden und Großbritannien geschafft. Am 13. Oktober folgt ihr Remix-Album „A+“. Bei Abba geht es immer weiter, siehe der 1980er-Hit „On and On and On“.