Das Schweizer Label ezz-thetics hat es sich zur Aufgabe gemacht, Klassiker und übersehene Perlen aus den wilden Sechzigern wieder zugänglich zu machen. Ein besonderes Juwel ist dieser Mitschnitt des Charles Mingus Quintetts vom Festival im südfranzösischen Antibes. Die Musik bezieht ihre Spannung und unwiderstehliche Reibungsenergie aus der tiefen Verwurzelung in Blues, Swing und der schwarzen Kirche einerseits und dem kaum zu zügelnden Appetit auf die Avantgardismen jener Zeit andererseits, verkörpert insbesondere durch die Unterschiede zwischen Booker Ervin, dem beseelten Prediger am Tenorsax und dem ungestüm irrlichternden Eric Dolphy an Altsaxofon und Bassklarinette. Bemerkenswert auch, was Toningenieur Michael Brändli beim Remastering an Plastizität und Transparenz aus den alten Bändern herausgeholt hat: Die CD klingt um Klassen besser als das ursprüngliche Doppel-Vinyl. Besser geht’s nicht, in jeder Beziehung. run