Henriette hat Hunger. Immer. Nichts kann ihn stillen. Denn Henriette futtert zwar unentwegt und bringt deshalb inzwischen 190 Kilo auf die Waage, in Wahrheit aber ist’s nicht ihr Magen, der nach mehr verlangt. Ihr Herz, ihr armes Herz braucht dringend Nahrung. Doch so ist das mit Teufelskreisen: Je dicker Henriette wird, desto weniger traut sie sich hinaus zu anderen Menschen, hinaus ins Leben – und verpasst es auf diese Weise. Andrea Heinisch beschreibt in ihrem Roman „Henriette lächelt“ auf sehr feinfühlige Weise den Alltag einer Frau, die den Schmerz in sich hineinfrisst. Mit unerwarteten Twists wird Henriettes Verhältnis zu ihrer Mutter aufgearbeitet, zu ihrem Vater, ihrem Stiefvater, zu Männern im Allgemeinen und im Intimen. Das Besondere an diesem Büchlein aber liegt schon im Titel: Henriette lächelt. Trotz allem. Auf großen Füßen geht sie kleine Schritte – aber voran. kjk