Diamonds are a Girl’s best Friend? Na, dann aber einen extragroßen Diamanten für die Königin des Schlagers! Aus einem überdimensionalen blutroten Edelstein schlüpft Helene Fischer am Dienstagabend auf die Bühne der ausverkauften Münchner Olympiahalle. Und legt mit ganzer Power los – von „Null auf 100“.
Wie heißt’s darin? „Wir haben uns schon so lang nach diesem Moment gesehnt.“ Eine Zeile, die an diesem Abend alle in der Halle unterschreiben können. Die Herzen fliegen der 39-Jährigen zu – und die fängt sie mit ihrer gewohnt zugewandten, liebenswürdigen Art ein. Eine komplette Woche haben sie und ihr Team sich „eingenistet“ in München. Ihrer „neuen Heimat“ (Jubel!). Bis Sonntag wird sie jeden Abend ihre Drei-Stunden-Show abliefern, das Duracell-Weibchen der deutschen Pop-Welt. Den Anfang machte sie gestern mit einem perfekten Start (das Konzert endete nach Redaktionsschluss). Strahlend dankt die Fischer ihren Fans für so viel Gastfreundschaft. Auf gehts: „Herzbeben“. Die Halle bebt eh. Spätestens wenn sie und die Tänzerinnen und Tänzer des Cirque du Soleil bei „Mit keinem andern“ loslegen, als würden sie auf der Autobahn mit 300 fahr’n.
Wie immer bei Power-Frau Helene wird auch optisch was geboten. Seit ihrem Bühnenunfall im Juni in Hannover schaut man ja etwas ängstlich hin. Denn seitdem ist klar: Mein Gott, auch die wie eine perfekt surrende Maschine wirkende Helene Fischer ist nur ein Mensch – und verletzbar. Trotzdem drückt sie sich auch in der Münchner Olympiahalle nicht vor gewagten akrobatischen Nummern. Eine der spektakulärsten wohl die am Trapez. Passenderweise zu „Wunden“ – dem Lied, in dem die starke Lady ihre zarte Seite zeigt.
Überhaupt ist da weniger Hochleistungssport und mehr Spaß und Nachdenklichkeit in der Show mit dem sprechenden Titel „Rausch“. So perfekt die Super-Entertainerin auch immer abliefert – am sympathischsten ist es doch, wenn auch sie mal ihre verwundbare Seite zeigt. Besonders herzlich gelingt ihr das im Zwiegespräch mit den Fans. Einer bietet ihr auf einem gebastelten Plakat einen interessanten Deal an: „Crêpes gegen Selfie“. Sie lässt sich drauf ein. Und kommentiert amüsiert angesichts der Hitze in der Halle: „Der ist ja sogar noch warm – oder wieder warm geworden.“
Die kleine Valentina (9) aus Freising darf dann sogar zu ihr auf die Bühne kommen zum Foto-Machen. Und für Jenny, die an diesem Abend ihren 23. Geburtstag feiert, singt die ganze Halle ein Ständchen. Und dann: singt sie ihr selbst geschriebenes „Hand in Hand“– ihren eigenen Körper umschlungen mit dem ihres Partners Thomas Seitel. Gänsehautmoment. „Ich will immer wieder… dieses Fieber spür’n“ – wer’s jetzt nicht spürt, muss ein Eisklotz sein.