In seiner Heimat Österreich zählen die Filme des jungen Regisseurs Adrian Goiginger („Märzengrund“) momentan zu den spannendsten. Gerne darf es dabei etwas autobiografisch zugehen, wie in seinem großen Durchbruch „Die beste aller Welten“, in dem er seine eigene Kindheit mit der drogensüchtigen Mutter nachzeichnet. In „Der Fuchs“ erzählt er jetzt die Geschichte seines Urgroßvaters Franz Streitberger nach, der als Schulbub von seiner bitterarmen Familie weggegeben wird. Jahre später, soeben volljährig geworden, wird Franz eingezogen und an die Westfront verfrachtet. Dort rettet er ein verwaistes Fuchsjunges, das ihm durch alle Gräuel des Zweiten Weltkriegs folgen wird. Ohne viele Worte, aber in starken, einprägsamen Bildern erzählt Goiginger überraschend kitschfrei vom hohen Wert der Menschlichkeit in grausamen Zeiten. ulf