„Die schönste Ausweichspielstätte in Deutschland“

von Redaktion

Nach englischem Vorbild: Heute wird das Globe Theater in Coburg als Ersatz für das Landestheater eröffnet

VON KATHRIN ZEILMANN

Wohin zieht ein Theater, ein Ballett, ein Orchester, wenn die eigene Spielstätte jahrelang saniert wird? In Coburg hat man auf diese Frage eine spektakuläre Antwort gefunden: Ein neuer Rundbau, architektonisch angelehnt an das Vorbild in London, dem Globe, wo Shakespeare einst seine Stücke aufführte, beherbergt fortan das Landestheater der oberfränkischen Stadt.

Heute wird das Coburger Globe Theater eröffnet. Mehr als 40 Millionen Euro kostete die Errichtung am Güterbahnhof mitsamt Nebengebäuden und Außenanlagen, wie die Stadt mitteilt. Zehn Millionen Euro kommen vom Freistaat Bayern, je eine Million von drei großen Coburger Unternehmen. Den Rest trägt die Kommune.

Das Landestheater am Schlossplatz ist dringend sanierungsbedürftig, wie berichtet, wurde es im Frühjahr geschlossen. Für die Sanierung haben Freistaat und Stadt einen Kostenrahmen von 157 Millionen Euro festgelegt.

Das Platzangebot im neuen Globe ist variabel, weil der Orchestergraben versenkbar ist. Für Schauspiel-Aufführungen stehen 487 Plätze zur Verfügung, bei Opern oder Konzerten 407. Die Verantwortlichen des Landestheaters zeigten sich beim Einzug begeistert. „Das Globe ist ein wunderschönes Gebäude. Die Chance, ein so tolles neues Gebäude zu bespielen, hat man nur einmal im Leben“, sagte Generalmusikdirektor Daniel Carter. Es sei „die schönste Ausweichspielstätte in Deutschland“, freute sich der technische Direktor Daniel Kaiser.

Das Globe ist aber mehr als nur eine Interims-Spielstätte, wenn die Sanierung des Landestheaters abgeschlossen ist, soll der Bau weiter als „flexible Kulturstätte“ genutzt werden.

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