SIGI ZIMMERSCHIED Bitterböser Spott

von Redaktion

Ein gewisser Giovanni Doppio „schuf“ im 18. Jahrhundert das Turiner Grabtuch, seitdem sind die Dopplers – nun schon seit etlichen Generationen in Passau zu Hause – als Fälscher unterwegs. Atteste, Doktortitel, Impfpässe – alles, was gebraucht wird, um Lebensläufe zu optimieren und das Umfeld zu täuschen, liefert Urururenkel Hans Doppler seiner Kundschaft. „Dopplerleben“ heißt konsequenterweise dieses Programm des Kabarettisten Sigi Zimmerschied, das nach seiner Premiere im Winter im Münchner Lustspielhaus nun in den Kammerspielen zu sehen ist. Der 69-Jährige spielt darin virtuos und wortgewaltig einen Künstler in der Krise, der sich obendrein auch noch in eine Feministin und Klima-Aktivistin namens Amelie verliebt. Ausgangspunkt für einen imaginären „Dialog“, den Zimmerschied dazu nutzt, mit dickem Pinsel und grellen Farben den Zeitgeist zu bearbeiten. Der Künstler stelle „die Dinge mit bitterbösem Spott auf den Kopf“, fand der Kritiker unserer Zeitung. (An diesem Samstag, seinem 70. Geburtstag, 20 Uhr, im Schauspielhaus, Karten unter kammerspiele.de.)  rog

Hervorragend (((((

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