Der Fluch des „One-Hit-Wonders“ lastet seit 1986 auf der schwedischen Rockband Europe. Damals veröffentlichte sie ihr drittes Studioalbum „The final Countdown“ mit dem gleichnamigen Titelsong, der bis heute stündlich in irgendeinem Radio auf der Welt sowie jedes Jahr an Silvester rauf- und runtergenudelt wird. Jetzt sind Europe anlässlich des 40. Jahrestags ihres Debütalbums („Europe“) auf Europatour und gastierten am Donnerstag im ausverkauften Circus Krone. Europe haben starke Songs im Repertoire, die aber halt nur jene Fans kennen, die sich nicht täuschen lassen von dem für Hardrocker unglücklichen Namen „Europe“. Wie es zu diesem kam, erzählen die Mitglieder unter Gelächter in den Interviews, die vor dem Start der Show in einem Kurzfilm über die Band-Geschichte auf der Leinwand gezeigt werden. Mei, der Alkohol war halt schuld.
Die fünf spielen gut zwei Stunden netto ohne Schnick und Schnack und Dauerwelle. Joey Tempests Stimme? Klingt so rein wie vor 40 Jahren. Der Körper? Seufz. Einmal Mädchenschwarm, immer Mädchenschwarm. Bestens gelaunt tänzelt der Sänger umher, springt, winkt, lässt immer wieder Selfies zu, während John Norum sensationelle Gitarrensoli vom Stapel lässt. Eigentlich alles bestens – gäbe es da nach gut einer Stunde nicht diesen Stimmungskiller: eine 20-minütige Pause. Bei einem Hardrockkonzert. Ein Witz. Dann lieber 20 Minuten „Final Countdown“ in Dauerschleife.