Mehr als 30 Jahre hing ein möglicher Angriff auf sein Leben wie ein Damoklesschwert über Schriftsteller Salman Rushdie. Dann passierte es tatsächlich. Wie berichtet, wurde der Autor des Werkes „Die satanischen Verse“, wegen dessen Inhalt der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini Rushdie am 14. Februar 1989 mit einer Fatwa zum Tode verurteilt hatte, im August 2022 durch eine Messerattacke schwer verletzt. Der Schriftsteller ist seit dem Angriff auf dem rechten Auge blind.
Doch statt sich zurückzuziehen und damit die Menschen, die ihm Angst machen wollen, gewinnen zu lassen, geht der 76-Jährige wie so oft in seinem Leben in die Offensive. Wie der Verlag Penguin Random House nun bekannt gab, wird am 16. April 2024 Rushdies neues Werk „KNIFE. Gedanken nach einem Mordversuch“ erscheinen.
Darin schildere er laut Pressemitteilung in eindrücklichen Details die traumatischen Ereignisse vom 12. August 2022. Das Buch sei „eine kraftvolle, zutiefst persönliche und nicht zuletzt erhebende Meditation über das Leben, die Liebe und die Macht der Kunst, aber auch darüber, wie man die Kraft findet, wieder aufzustehen und weiterzumachen“.
Der international gefeierte Schriftsteller betont in Bezug auf sein neues Werk: „Für mich war es notwendig, dieses Buch zu schreiben. Es ist meine Art, das, was geschehen ist, in den Griff zu bekommen und auf Gewalt mit Kunst zu antworten.“
Am Sonntag, 22. Oktober, wird Salman Rushdie für seinen leidenschaftlichen Kampf für freies Denken in Frankfurt mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Die Festrede in der Frankfurter Paulskirche hält Schriftsteller Daniel Kehlmann, der mit dem Preisträger eng befreundet ist. KATJA KRAFT