Wie stellt man eine psychische Erkrankung zeichnerisch dar? In ihrem Comic-Roman benötigt Rina Jost gerade mal eine Doppelseite und 16 Einzelbilder, um zu zeigen, was es für ihre Figur Sybil bedeutet, an einer Depression erkrankt zu sein: Sybil wird zu einem Stein, der derart schwer ist, dass er tief in die Matratze ihres Betts einsinkt – und verschwindet. Wohin? Das will ihre Schwester Malin herausfinden, die Sybil in eine Welt folgt, die unbekannt, bedrohlich, heimelig, vor allem aber auf den ersten Blick unentrinnbar ist. Die Schweizer Künstlerin, Jahrgang 1987, erzählt ihre Geschichte mit enormer Empathie, furchtlos und kitschbefreit sowie mit einem sehr eigenen, beherzten Zugriff. Für ihre Zeichnungen nutzt sie gedeckte Farben, die den Grundton vorgeben – doch Jost ist selbstbewusst genug, ihren tatsächlich eigenen „Weg“ durch das Thema zu finden. Beeindruckend. leic