Es gibt keinen typischeren Heavy-Metal-Sänger als Ronnie James Dio, Genre-Legende seit Rainbow- und Black-Sabbath-Tagen, Erfinder der „Pommesgabel“ (jener Geste, bei der Zeige- und kleiner Finger teufelshornhaft von der Faust abgespreizt sind). Seit er 2010 starb, bauen Fans der ketzerischen Klänge darauf, dass der Heldentenor ein gutes Wort beim Herrgott (oder dem Leibhaftigen) für sie einlegt. Seine Alben in den Neunzigern rauschten zeitgeistbedingt allerdings an den meisten Ohren vorbei, ein Missstand, den man nun mittels einer Vinyl-Box beheben kann. Die fünf Platten (plus eine Single) sind farbig, ein hochwertiges Sammlerstück. Die Musik: auch nicht übel. Auf „Angry Machines“ (1996) fehlen zur beachtlichen Gitarrenfräse wirklich gute Songs. „Magica“ (2000), ein schön überkandideltes Fantasy-Epos, hat davon etliche. Auf den Folgewerken lösen sich Licht und Schatten ab. Es war keine gute Zeit für klassischen Metal, doch Dio hat sie würdevoll genutzt. lö