Die regierungskritische Autorin Arundhati Roy wurde in Indien erneut mit einer Anzeige konfrontiert, die sie vor 13 Jahren wegen Kritik an Premierminister Narendra Modi erhielt. Roy äußerte 2010 auf einer Konferenz in Delhi, dass die Himalaya-Region Kaschmir kein fester Bestandteil Indiens sei. Sie wurde daraufhin wegen „provokativer Reden“ und „Volksverhetzung“ angezeigt; ihr drohen sieben Jahre Haft. Wie berichtet, hätte Roy am 15. November die Eröffnungsrede des Münchner Literaturfests im Haus der Kunst halten sollen – nun kann sie ihre Heimat nicht verlassen. Die Schriftstellerin wird aber am 16. November in einer Live-Schalte im Literaturhaus zu hören sein. „Forum“-Kurator Lukas Bärfuss spricht mit ihr über die Lage in Indien, über schwindende Pressefreiheit und die Versuche der nationalistischen Hindu-Partei BJP, Krieg gegen die Ärmsten zu führen. Los geht es um 18.30 Uhr. Wer die Eröffnungsrede halten wird, ist noch nicht bekannt. mm