Feueralarm

von Redaktion

Fall Out Boy spielen umjubeltes Konzert im Zenith

Als zum ersten Mal an diesem Samstagabend ohrenbetäubender Jubel aufbrandet, stehen Fall Out Boy noch nicht einmal auf der Bühne. Aus den Boxen im ausverkauften Zenith dröhnt ihr Cover von Billy Joels Hit „We didn’t start the Fire“, und die Fans singen lauthals mit. Zwei Vorgruppen – nothing.nowhere und PVRIS – hat das Publikum bereits hinter sich. Dann kommen die vier Herren aus Chicago auf die Bühne. Und legen entgegen ihrer musikalischen Unschuldsbehauptung Feuer.

Funkenregen und Flammen sieht man im Zenith eher selten, doch die Amerikaner haben reichlich davon im Gepäck. Während die Optik ihrer „So much for (Tour) Dust“-Show imposant ist, macht das Zenith seinem Ruf als schwer zu beschallende Halle beim Opener „Love from the other Side“ einmal mehr alle Ehre: die Drums zu laut, Gitarren und Gesang dafür ein wenig zu leise.

Glücklicherweise haben Fall Out Boy fähige Tonprofis mit an Board, die ihrer gefälligen Mischung aus Punk- und Poprock schon bei der zweiten Nummer „The Phoenix“ zum richtigen Klang verhelfen. Es wäre auch ein Jammer gewesen, Patrick Stumps Stimme klingt nämlich unverschämt gut.

Und während er, Pete Wentz (Bass), Joe Trohman (Gitarre) und Andy Hurley (Schlagzeug) sich durch über 20 Jahre Bandgeschichte spielen, werden zwischen „This Ain’t a Scene, It’s an Arms Race“, „Uma Thurman“ und „Fake Out“ auch noch ein paar drängende Fragen geklärt. Was genau auf dem Schild der jungen Frau stand, konnte Pete Wentz auch über mehrere Songs hinweg nicht entziffern; dem Vernehmen nach ging es um ihr ungeborenes Kind, dem Fall Out Boy einen Namen geben sollen.

Die Verschnaufpause nutzt Patrick Stump, um sich ans Klavier zu setzen. Und unter anderem „Don’t stop believin’“ von Journey so anzustimmen, als säße Steve Perry persönlich auf der Bühne. Dann heißt es auch schon: Finale! Mit „Dance, Dance“, „My Songs know what you did in the Dark“ und „Saturday“ schicken die vier ihre Fans in die Nacht. Von wegen, die haben kein Feuer gelegt!   KATHRIN BRACK

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