BUCH Kästners dunkle Zeit

von Redaktion

Lesenswert ((((;

Der Journalist Tobias Lehmkuhl nimmt den 125. Geburtstag von Erich Kästner im Februar zum Anlass, sich mit dem widersprüchlichsten, spannendsten Lebensabschnitt des Dresdners zu beschäftigen, nämlich Kästners Wirken im Nationalsozialismus. Er wurde von den Nazis als „Asphaltliterat“ mit Publikationsverbot belegt und von der Gestapo verhört. Mit einem Mal sah sich Kästner wie viele Kollegen und Kolleginnen mit einer existenziellen Frage konfrontiert: Bleiben oder gehen? Lehmkuhl hält sich zurück mit zu moralisierenden Bewertungen, etwa beim gescheiterten Versuch Kästners, in die Reichsschrifttumskammer aufgenommen zu werden. Den Drahtseilakt, trotz Publikationsverbot wirtschaftlich zu überleben, meisterte er souverän, ohne sich zu sehr zu kompromittieren. Es spricht für ihn, dass er nach dem Krieg nicht der Versuchung erlag, sich als Widerstandskämpfer zu inszenieren.  sp

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