Der Schauspieler Michael Maertens, engagiert am Wiener Burgtheater, soll bei den Salzburger Festspielen im nächsten Jahr nicht wie geplant erneut die Titelrolle im „Jedermann“ spielen. Auch Regisseur Michael Sturminger soll den Hut nehmen. Beide sagten der Nachrichtenagentur APA, Salzburgs neue Schauspielchefin Marina Davydova habe ihnen mitgeteilt, sie plane 2024 eine Neuproduktion. Davydova bestätigte dies. Sie sprach von einer „sehr schwierigen Entscheidung“, die nicht von einem Menschen allein getroffen werden könne. Weitere Angaben wollte sie nicht machen. Die gebürtige Russin hat ihre Stelle am 1. Oktober angetreten. Eine Stellungnahme der Salzburger Festspiele steht bislang aus. „Mich hat diese Entscheidung, die ohne ein einziges Gespräch mit mir getroffen wurde, überrascht und verwundert“, sagte Maertens (Foto: Franz Neumayr/APA/dpa). Er habe einen Zwei-Jahres-Vertrag gehabt und die Rolle auch 2025 und 2026 spielen sollen. Regisseur Sturminger zeigte sich ebenfalls getroffen. Die Ausladung sei „aus heiterem Himmel“ gekommen.
Peter Kraus hält sich auch mit 84 Jahren durch Arbeit fit. „Ich habe einen neuen Leitspruch: Ich lass’ den alten Mann nicht rein“, sagte der seit den Fünfzigerjahren aktive Rock’n’Roller. Statt ein beschauliches Rentnerdasein in seinem Haus in der österreichischen Steiermark zu genießen, plant er an seinem 85. Geburtstag am 18. März ein Konzert in der Münchner Isarphilharmonie und im Oktober 2024 eine Serie von Auftritten in Deutschland und der Schweiz. Eigentlich hatte Kraus seiner Frau Ingrid versprochen, nach seiner sechsten Abschiedstournee in diesem Jahr endgültig die Tourneen sein zu lassen. Warum es ihn doch wieder auf die Bühnen zieht? „Ein weiter gestecktes Ziel zu haben, ist schon sehr wichtig, damit man frisch und jung bleibt“, sagt er.
Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung in der Politik hält es die Schauspielerin Sibel Kekilli für noch wichtiger, Haltung zu zeigen. „Wenn Sie sich auf der Welt und in der Politik umschauen: Überall wird gerade nach rechts gewandert. Das macht mir wirklich Angst“, sagte die 43-Jährige. Es müsste viel mehr in der Kultur, Kunst, Gesellschaft getan werden, um sich gemeinsam dagegen zu stemmen – „von der Politik ganz zu schweigen“, sagte Kekilli, die in Fatih Akins „Gegen die Wand“ 2004 ihr Leinwanddebüt gab. Am Donnerstag spielt sie erstmals Theater und steht auf der Bühne im Berliner Ensemble – im Rahmen einer Adaption von Michel Friedmans Buch „Fremd“.