Bevor Taylor Swift 2014 ihr Album „1989“ herausbrachte, war sie eine Songwriterin, die sich zwischen Country und Pop nicht entscheiden wollte. Doch nun war klar: Pop soll es sein, eine Brandung aus elektronischen Drums und Achtziger-Synthesizern, ein fast schon unbarmherzig euphorischer Botox-Sound – mit unwiderstehlichen Hits wie „Shake it off“ und „Blank Space“. Es ist also kein Wunder, dass die Neuaufnahme, die Swift jetzt im Rahmen ihrer „Taylor’s Version“-Kampagne veröffentlicht hat, sich noch weniger vom Original unterscheidet als die jüngsten Replikate ihrer Backfisch-Jahre. Es bleibt ihr bestes Album, dem man doch anmerkt, dass die Stimme und ihre Besitzerin erwachsener geworden sind. Herausragend die fünf Zusatz-Songs: von „Slut!“, der bereits viel diskutierten Bespiegelung ihres Images als Männerfresserin, bis zur verträumten Disco-Hymne „Now that we don’t talk“. Allesamt weitere Beweise dafür, dass Swift vor neun Jahren zu Recht zum Weltstar wurde. lö