HÖRBUCH May ohne Kitsch

von Redaktion

Hervorragend (((((

Wer sich ein Bild davon machen möchte, wie Karl May in die Rassismus- und Gender-Debatte passt, hat jetzt die Gelegenheit, sich – fern von verkitschten Verfilmungen und neu bearbeiteten Texten – das ungekürzte Original vom „Schatz im Silbersee“ vorlesen zu lassen. Martin Seiferts elastische Stimme malt dem Hörer die Bilder der amerikanischen Landschaften vors geistige Auge; sie präsentiert den Western lebendig und anschaulich – und gibt auch den sächsischen Dialekt authentisch wieder, mit dem sich die Westmänner von der restlichen Gesellschaft abgrenzen, um nicht „belauscht“ zu werden. Überhaupt die Sprache: Hier wimmelt es von heute ungebräuchlichen Ausdrücken wie „retirieren“ oder „recognoscieren“, die dem um 1890 entstandenen Schmöker sein altmodisches Gepräge verleihen und einen in diese Welt zwischen Gut und Böse mitnehmen.  hilo

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