IN KÜRZE

Götz-George-Preis für Angela Winkler Gil Ofarim bleibt bei Antisemitismus-Kritik

von Redaktion

Die Schauspielerin Angela Winkler erhält in diesem Jahr den Götz-George-Preis (Foto: Patrick Pleul/dpa). Die 79-Jährige zeichne sich durch eine „unbändige Freude am Spiel“ und „einen leichtfüßigen Umgang mit dem ihr eigenen, großen Können“ aus, teilte die Jury am Samstag in Berlin mit und ergänzte: „Diese Künstlerin lässt die Seele sprechen.“ Die mit 10 000 Euro dotierte Ehrung erhalten Schauspieler und Schauspielerinnen, die mit ihrem künstlerischen Wirken die Film-, Fernseh- und Theaterlandschaft geprägt haben. Winkler wurde 1944 in Templin in der Uckermark geboren und lebt heute mit ihrem Mann in Berlin und Frankreich. Zum Star wurde sie durch ihre Titelrolle im Film „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1975). Bekannt ist Angela Winkler auch aus der oscarprämierten Buchverfilmung „Die Blechtrommel“ oder aus der Netflix-Serie „Dark“. Der Götze-George-Preis wurde 2017 geschaffen und ist nach dem Schauspieler Götz George (1938-2016) benannt. Ausgezeichnet wurden bisher Matthias Habich, Gudrun Ritter, Karin Baal, Margit Carstensen und Peter Striebeck.

Vor dem Prozess gegen ihn wegen Verleumdung hält der Musiker Gil Ofarim an seinen Antisemitismus-Vorwürfen fest. „Ich weiß, was mir passiert ist. Es ging mir nicht um den Mitarbeiter, sondern um Antisemitismus“, sagte der 41-Jährige der „Welt am Sonntag“. Ofarim muss sich ab Dienstag vor dem Landgericht Leipzig unter anderem wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung verantworten. Er sei froh, dass jetzt viel herauskommen werde, was bisher nicht gesagt oder geschrieben worden sei. Ofarim hatte am 4. Oktober 2021 in einem viral gegangenen Video geschildert, dass ein Mitarbeiter eines Leipziger Hotels ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, damit er einchecken könne. Der Musiker erstattete Anzeige, auch der Hotelmitarbeiter wehrte sich und zeigte den Musiker wegen Verleumdung an. Die Staatsanwaltschaft hatte nach Ermittlungen Klage gegen Ofarim erhoben. Es sei herausgekommen, dass sich der angebliche Antisemitismus-Vorfall nicht so zugetragen habe, hieß es. Das Verfahren gegen den Hotelmitarbeiter wird eingestellt. „Ich habe nicht im Ansatz damit gerechnet, was dieses Video auslösen würde. Und ich würde es wieder tun“, sagte Ofarim im Interview. Er habe in dem Hotel anstehen müssen, um einzuchecken. Dann habe er aus der Schlange hinter ihm gehört: „Pack den Stern weg.“ Ofarim: „Ich sagte zum Rezeptionisten, dass ich antisemitisch beleidigt worden bin. Er schaute mich an und sagte: ,Packen Sie den Stern weg, dann können wir Sie einchecken‘.“

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