Sie ist ein Kronjuwel der klassischen Rockmusik, diese Platte mit dem angepieselten Monolithen auf dem Cover. Wahrscheinlich spiegelte die Optik von „Who’s next“ tatsächlich die Gemütslage von Pete Townshend wider. Denn der Vordenker von The Who wollte 1971 eigentlich eine – nach „Tommy“ – weitere Rockoper herausbringen, „Lifehouse“ sollte sie heißen. Doch die britischen Wüteriche verfranzten sich, also hauten sie die weniger prätentiösen Fragmente raus. „Who’s next“ ist ihre beste LP, das zeigt die aktuelle Wiederveröffentlichung. „Baba O’Riley“ eröffnet den Reigen mit hypnotischem Synthesizer-Motiv und Roger Daltreys bester Gesangsleistung, „Behind blue Eyes“ und „Song is over“ definieren die Rock-Ballade, „Bargain“, „Love ain’t for keeping“ und „Won’t get fooled again“ wollen irrsinnig laut gehört werden. „Who’s next“ zeigt, zu was Rockmusik bestenfalls in der Lage ist: die tumultartige Gefühlswelt (nicht nur) von Teenagern abzubilden und gleichzeitig glücklich zu machen. lö