„Live und in Farbe“, sagt man häufig so dahin. Doch was Farbe bei einem Rockkonzert bedeuten kann, beweist das texanische Trio Waterparks bei seiner aktuellen Europa-tournee sehr eindrücklich: Die Farben ihrer krachend bunten Lightshow knallen schon ordentlich in sattem Feuerwehrrot, ehe überhaupt der erste Ton gespielt wurde.
Das zu zwei Dritteln weibliche Publikum im Münchner Technikum schrie dann bereits zu den ersten Takten von „Starfucker“ wie aus einer Kehle mit. Dank ihres eingängigen Pop-Punks, in den sich immer wieder Elemente des Hip-Hop, Hyper Pop und Metal mischen, gelang Waterparks seit der Gründung 2011 eine rasante Karriere. Von früheren Vergleichen mit Bands wie Fall out Boy oder Panic at the Disco haben sie sich durch eben diese ganz spezielle Mischung inzwischen deutlich emanzipieren können.
Erwartungsgemäß stand das mittlerweile fünfte Album „Intellectual Property“ mit Titeln wie „Brainwashed“, „Best Friend“ oder „Sneaking out of Heaven“ im Mittelpunkt des Abends, wobei Geoff Wigington, Otto Wood und ihr charismatischer Frontmann Awsten Knight auf vergangene Hits wie „Numb“ oder „Stupid for You“ glücklicherweise nicht verzichteten. Knight, dessen Haare im Laufe der Jahre schon in sämtlichen Farben des Regenbogens schillerten, gab dieses Mal in prächtigem Himbeer-Rot den wie immer erfrischend originellen Entertainer. Am Ende waren alle im Farbrausch, hingerissen, verschwitzt und glücklich. Nur was die antiken Statuen und die Lorbeerbäumchen auf der Bühne zu suchen hatten, erschloss sich auch bis zur letzten Zugabe nicht recht.