Der Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste des Jahres 2024 geht an den Schriftsteller Navid Kermani. Das gab die Hansestadt Lübeck am Freitag bekannt. Der 1967 geborene Kermani erhalte die Auszeichnung für sein erzählerisches und essayistisches Werk, das mit analytischer Brillanz und mitfühlender Anteilnahme Zeitgenossenschaft auf eine Ebene gehoben hat, die in der Gegenwartsliteratur ihresgleichen sucht, urteilte die Jury (Foto: Hannes P. Albert/dpa). Seine Erzählungen und Romane zeichneten sich durch sprachliche Brillanz, tiefgehende literarische Reflexionen und ein kunstvolles Spiel mit der eigenen Biografie aus. Das gelte besonders für Kermanis jüngsten Roman „Das Alphabet bis S“, der einen Jahreslauf in 365 Einzelreflexionen beleuchte. Kermani ist Sohn iranischer Eltern, die in die Bundesrepublik eingewandert sind. Der Preis wird am 27. September 2024 in Lübeck überreicht. Er wird im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen und ist mit 25 000 Euro dotiert.
Mit „Lebenslinien 2.0“ führt das Jüdische Museum Augsburg Schwaben seine seit mehr als 20 Jahren bestehende Erinnerungsreihe fort. Jahrelang hätten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der NS-Zeit im Mittelpunkt gestanden, teilte das Haus mit. Mittlerweile rücke die sogenannte „zweite und dritte Generation“ in den Fokus. In der neuen Reihe berichten Nachfahren von Angehörigen der Augsburger Vorkriegsgemeinde, wie die Shoah in ihrer Familie nachwirkte.