Oktoberfest im November

von Redaktion

Seiler & Speer und Josh im ausverkauften Zenith

VON JÖRG HEINRICH

Austropop-Partys finden in München jede Menge statt. Auch im ausverkauften Zenith draußen in Freimann sorgte so ein Schmäh jetzt für leiwande Unterhaltung. Am Start waren allerdings nicht die Altvorderen Ambros, Fendrich oder STS, sondern die Next-Ösi-Generation mit den „Ham kummst“-Lieblingen Seiler und Speer sowie dem neuen Austro-Star Josh, der mit seiner Traumfrau „Cordula Grün“ und den Fans ein Oktoberfest im November feierte.

Offiziell waren Josh und seine Band als Vorprogramm angekündigt. Bloß: Dass die ganze Halle schon vor den eigentlichen Stars des Abends 45 Minuten lang hüpft, singt und feiert, erlebt man nicht oft. Vom lässigen Donau-Reggae („Martina“) bis zum offenen Umgang mit seinen – gottlob überwundenen – Depression („Ich g’hör repariert“) spielte der Singer-Songwriter aus Wien ein kleines, feines Best-of-Set, mit den Über-Hits „Cordula Grün“ und „Expresso & Tschianti“ als umjubelte Highlights. „Ich hab Euch tanzen gesehen“, bedankte sich Josh bei den Münchnerinnen und Münchnern – und wie sie tanzten, die Fans.

Viele, die da waren, dürften sich jetzt Karten fürs „echte“ Josh-Konzert am 26. April in der Muffathalle besorgen. Und dann war die Frage: Wenn die Vorband schon so fein ist, was bleibt dann für Christopher Seiler und Bernhard Speer noch zu tun? Antwort: eine ganze Menge! Die beiden Popstars wider Willen, die eigentlich Komiker und Filmemacher sind, legten eine famose und wilde Gassenhauerei hin. Wer bei „Principessa-sa-sa“, beim „Herrn Inspektor“ oder bei „I wü ned, i waaß ned, mi zaht’s ned“ nicht mitgesungen hat, war nicht da. Und mit dem rauschigen Trinklied „Ob und zua do samma zua“ waren Seiler und Speer ganz in der „A Gulasch und a Seitl Bier“-Tradition des großen Wolfgang Ambros unterwegs – dessen Sohn Matthias an den Drums Vollgas gab. So schließt sich der Kreis. Seiler, Speer und Josh sind die neuen Austria 3.

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