Die Country-Sängerin Dolly Parton kommt aus Tennessee in den USA, bewegt sich aber nah am bayerischen Lebensgefühl. Scheiß’ da nix, dann fäid da nix: An diesem Motto orientiert sie sich schon immer. Gerade hat sie im zarten Alter von 77 (man darf das sagen) ihr 49. Solo-Album „Rockstar“ aufgenommen. Das erste Mal Rock statt Country. Pragmatische Begründung: Dolly sollte in die Hall of Fame des Rock ’n’ Roll aufgenommen werden, fand aber selber, dass das nur geht, wenn sie auch eine entsprechende Platte gemacht hat. Geplant, getan: Da ist das neue Album. Dolly covert darauf reihenweise die Großen des Geschäfts – oft mit den jeweiligen Helden gemeinsam. „Every Breath you take“ singt sie mit Sting (okay, fast Rock), „I hate myself for loving you“ mit Joan Jett, „Let it be“ mit Paul McCartney und Ringo Starr. Rausgekommen ist dabei sicher nicht die beste Rock-Platte des Jahres. Die Songs sind zu nah am Original für Aha-Erlebnisse, gleichzeitig zu weit weg für echtes Einrasten. Trotzdem eine unbedingte Hör-Empfehlung, vor allem wenn Sie Gäste haben. Lassen Sie dieses Album laufen, und Sie werden einen Abend voller Gesprächsstoff haben. Über Dollys Klon-Musik, über Schönheits-OPs und über Mut in jedem Alter. hei