Als Kathleen Scott die Nachricht vom Tod ihres Mannes im ewigen Eis erfuhr, reagierte sie mit größtem britischen Understatement. „Oh well, never mind. Ich habe damit gerechnet“, soll sie gesagt haben und zum Lunch gegangen sein. Dabei hatte Großbritannien gerade einen Nationalhelden verloren. Robert Falcon Scott und seine Männer hatten 1912 den Südpol zwar nicht als Erste erreicht, aber ihr in Tagebüchern und Briefen dokumentierter Überlebenskampf machte sie zur Legende. Kathleen Scott aber wollte nicht in der Rolle der Heldenwitwe erstarren, zeigt Kerstin Ehmer in ihrer lesenswerten Biografie. Sie war eine für ihre Zeit erstaunlich moderne, emanzipierte Frau, die mit vielen Persönlichkeiten ihrer Zeit befreundet war. So ist dieses Buch auch schillerndes Gesellschaftsporträt. sp Lesenswert ((((;