Vor 50 Jahren hängte Frank Zappa die Sechziger endgültig an den Nagel. Das Jahrzehnt, das er mit Soundcollagen, Musique concrète und Doo-Wop aufgemischt hatte. Auf „Over-Nite Sensation“ etablierte er 1973 den heavy Jazz-Rock, den er noch jahrelang spielen würde. Es ist eines der geschlossensten Werke des Maestros, ein prima Einstieg ins Zappa-Universum. Lieder wie „I’m the Slime“ und „Camarillo Brillo“ zeigen ihn und seine Gitarre in funky Bestform. Textlich ist Ersteres eine beißende Gesellschaftssatire, Letzteres fällt in die Kategorie der zappaesken Humor-Abgründe. Davon finden sich einige auf diesem Album, das jetzt in einer Jubiläumsausgabe vorliegt, etwa „Dirty Love“ und „Dinah Moe Humm“. Er selbst betonte stets, seine pubertär- misogynen Nummern sollten männliche Dummheit bloßstellen – aber den Spaß beim Singen merkt man ihm doch an. Wirklich Spaß macht übrigens der Hintergrundgesang. Der kommt unter anderem von Tina Turner. lö