„Schenke groß oder klein, / Aber immer gediegen! / Wenn die Bedachten / Die Gaben wiegen, / Sei Dein Gewissen rein. // Schenke herzlich und frei! / Schenke dabei, / Was in Dir wohnt / An Meinung, Geschmack und Humor, / So daß die eigene Freude zuvor / Dich reichlich belohnt. // Schenke mit Geist ohne List! / Sei eingedenk, / Daß Dein Geschenk / Du selber bist.“ Das kleine Gedicht von Joachim Ringelnatz (1883-1934) wird von Matthias Matschke für diese Blütenlese von Weihnachtsgedichten klar und gut verständlich rezitiert. Die Auswahl der sprachlichen Kostbarkeiten reicht zeitlich vom Herbst bis ins Neue Jahr, so dass die klug präsentierte Sammlung auch übers Fest hinaus genutzt werden kann. Sie zeigt den Autor als mitfühlenden Beobachter und vielseitig interessierten, vernünftigen Mann, lässt aber auch seinen kindlichen Spieltrieb durchscheinen und verhehlt nicht seinen Hang zu scharfzüngigen „Scherzen“. Brillant, witzig, besinnlich, manchmal etwas bitter. hilo