Vor rund 6000 Fans gab Rammstein-Frontmann Till Lindemann am Montag ein Solokonzert. Nach den Vorbands betrat der in rotes Leder gekleidete Sänger, dem sexuelle Übergriffe vorgeworfen werden, gegen 21 Uhr die Bühne. Während der Show bekamen die Mikrofonständer gewohnheitsgemäß Tritte von Lindemann ab, sodass sie von der vermummten Crew ständig wieder aufgestellt werden mussten. „Alle haben Angst vor Lindemann“, stand passend dazu auf dem schwarzen T-Shirt eines jungen Mannes – provokant wie die Songtexte und Videoclips. Letztere zeigten neben viel nackter Haut auch Gruselszenen einer Magenspiegelung oder wie Lindemann der Mund zugenäht wird. Nicht umsonst war der Zutritt zur Show für unter 18-Jährige verboten. Die Personalausweise wurden dementsprechend am Eingang kontrolliert. Keine Pyrotechnik à la Rammstein gab es. Dafür anderes: Beim Song „Fish on“ schleuderte Lindemann tote Fische ins Publikum. „Das hätt’s nicht gebraucht“, meinten einige. Bei „Allesfresser“ bekamen Fans in den ersten Reihen cremiges Gebäck ab, während sich im Hintergrund auf der Leinwand ein paar Mädels ihre Münder mit Essen bis zum Erbrechen vollstopften. Bei „Platz Eins“ ließ er sich auf einer Sänfte durch den Saal tragen. Die Fans genossen und feierten ihren Star. CLAUDIA PORSCH