Welche Musik kann man hören an langen, dunklen Winterabenden? Weihnachtslieder sind nicht jedermanns Sache, und sie wirken ab 27. Dezember ohnehin deplatziert. Da kommt Klaus Hoffmann gerade recht, die „Stimme Berlins“ und neben seinem Freund Reinhard Mey der bekannteste und profilierteste Liedermacher aus der Hauptstadt. Auf „Flügel“ fühlt der 72-Jährige nach der bleiernen Corona-Zeit wieder Luft unter seinen Schwingen. In 14 klugen, poetischen und teils erstaunlich schwungvollen Liedern und Chansons blickt Hoffmann mal zurück („Kinder“) und mal nach vorn („Im nächsten Sommer sehen wir uns wieder“). Der fabelhafte Produzent Berthold Weindorf hat die Atmosphäre aus den Weryton Studios in Unterföhring perfekt eingefangen. Und wer keinen Kamin hat, muss sich nicht grämen: Das wohlige Kaminknistern ist in den Liedern quasi eingebaut. jh