Junge Kunst will gesehen werden. In einer teuren Stadt wie München mit begrenzten Ausstellungsflächen gar nicht so leicht. Ein Glück, dass es den Kalender der LfA Förderbank Bayern gibt. Ausgewählte Studentinnen und Studenten aus München und Nürnberg dürfen hier alljährlich im extragroßen Format ihre Arbeiten aus den aktuellen Jahresausstellungen der Akademien präsentieren.
Auf dem Titelbild des Kalenders für das Jahr 2024 lächelt uns ein übergroßer Pudel auf pinkem Podest freundlich entgegen. Lorand Lajos’ „Trojan Poodle“ (2023), gefertigt aus Holz, Metall, Gummi, Plastik und Paletten, stand im Sommer auf einmal vor der östlichen Auffahrtsrampe der Akademie der Bildenden Künste in München. Mit großen, smaragdgrünen Augen schien dieses futuristisch anmutende Wesen jeden Besucher des Gebäudes in einer Mischung aus Neugier und liebevoller Begrüßung zu beobachten. Wie einst das Trojanische Pferd beherbergte auch der so drollig aussehende „Trojan Poodle“ Menschen, die auf einer in den Rücken eingelassenen Plattform tanzten – und so die Skulptur zu ihrer Bühne machten. „Des Pudels Kern ist der Spaß am Leben!“, ruft der 1981 geborene Lorand Lajos allen zu, die nach dem höheren Sinn seines Kunstwerkes fragen. Wer wollte da widersprechen.
So schenkt uns die neue, inzwischen bereits 28. Ausgabe des Kalenders ein bisschen Lebensfreude in in vielerlei Hinsicht alles andere als freudvollen Zeiten.
Doch wie immer liefern die jungen Künstlerinnen und Künstler auch reichlich Denkstoff. Denn sie wollen sämtlich alles sein – nur nicht gefällig. Das erkennt, wer sich durch die Monate blättert. „Das Wunderbare an diesem Kalender: Ich habe ein ganzes Jahr lang Zeit, in die Gefühlswelten und Ansichten der jungen Generation von Künstlerinnen und Künstlern einzutauchen“, formuliert es Kunsthistorikerin Mon Muellerschoen in ihrem Vorwort.
Ansteckend, belebend. So kunstvoll kann ein Jahr vergehen. KATJA KRAFT
(Kostenlos zu beziehen über die LfA Förderbank Bayern unter www.lfa.de.)