Dies hätte sich Ildar Abdrazakov mindestens zweimal überlegen sollen: Seit einiger Zeit findet sich der Name des russischen Bassisten auf einer Liste von Putin-Unterstützern. Diese treten für eine Wiederwahl des russischen Präsidenten ein. Die Oper Zürich hat nun die Konsequenzen gezogen: Eigentlich sollte Abdrazakov (Foto: Anton Welt) dort ab Silvester bei einer Wiederaufnahme von Rossinis „L’italiana in Algeri“ auf der Bühne stehen. Nun wurde er durch Pietro Spagnoli ersetzt.
Zürich ist nicht allein. Auch die Wiener Staatsoper hat den 47-Jährigen von der Bühne verbannt. Die Pariser Oper ersetzte ihn kürzlich bei Massenets „Don Quichotte“ durch einen Kollegen. Und vor einigen Monaten gab es einen nicht näher erläuterten Vorgang an der Bayerischen Staatsoper. Eigentlich sollte Abdrazakov im vergangenen Sommer die Titelrolle von Mussorgskys „Boris Godunow“ und den Philipp II. in Verdis „Don Carlo“ übernehmen. Der Sänger sagte die Engagements ab und gab „familiäre Gründe“ an. Abdrazakov tritt regelmäßig in Russland auf und erhielt von Putin den Titel „Verdienter Künstler Russlands“. th